Bibi in the Sky

Samstag, 14.09.2013

Bei strahlendem Sonnenschein gelangten wir zum Grand Canyon West. Man sollte wissen, dass ein Teilstück der Zufahrtsstraße unbefestigt ist. Für die 9 Meilen benötigten wir 50 Minuten bei sehr vorsichtiger Fahrweise (für eine Richtung). Das Fahrzeug und die Passagiere werden dabei ordentlich durchgeschüttelt und nach der Rückkehr wurden zwei Schrauben unbekannter Herkunft im Schlafabteil auf dem Boden gefunden. Kurz vor dem Ziel muss man auf einen Parkplatz fahren und in Shuttle-Busse umsteigen. Der Preis für das einfache Ticket beträgt nicht, wie allenthalben zu lesen ist, 29,95 $, sondern 44,05 $ einschließlich Steuern und Gebühren. Für den Gang auf den Skywalk kommen 29,95 + Gebühren = 32,95 $ hinzu. Eine Parkgebühr wurde nicht verlangt. Nun gehört das Gebiet den Hualapai-Indianern und andere als touristische Erträge sind aus der Region kaum zu erzielen. Aber die Ausblicke sind jede Mühe wert. Drei Punkte werden von den Shuttle-Bussen angefahren. Am Eagle Point hat man den Ausblick auf eine Felsformation, die mit etwas Phantasie wie ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln aussieht. Hier wird auch indianische Musik gespielt und dazu getanzt. Weiter befinden sich am Eagle Point ein kleines Dorf mit Unterkünften verschiedener Indianerstämme und natürlich der Skywalk. Im Prospekt heißt es dazu, dass er 1.200 m über der Sohle des Canyons liege, was zutreffen mag, doch kragt er nicht über dem Colorado hinaus, sondern über ein seitliches Tal mit einer Fallhöhe von wenigen hundert Metern. Eine Reiseteilnehmerin beging die Plattform und genoss das Ereignis. Jedoch sind vorher Kameras, Handys und dergleichen abzulegen, was kontrolliert wird. Mit übergezogenen Papierschuhen kommt man auf einen Gang, der rechts und links undurchsichtig und in der Mitte mit Glasscheiben belegt ist. Diese sind etwas trübe, gestatten aber die Durchsicht nach unten. Auch die Brüstung besteht aus Glasscheiben. Auf dem Skywalk kann man unbeschränkt lange verweilen. Vom Eagle Point wird man mit einem Bus zum Guano-Point gebracht, benannt nach dem früheren Guanoabbau, von dem ein stählernes Fördergerüst zurück geblieben ist. Hier schaut man von einer Felszunge aus nach rechts und nach links in zwei Canyontäler. Als dritten Punkt steuern die Busse die Hualapai Ranch an, ein kleines nachgebautes Westerndorf, wo zwei "echte" Cowboys Westernatmosphäre verbreiten. Ein kauziger Alter knallt mit einem Revolver umher, will die Männer in den Jail stecken und sich dann um die Frauen kümmern. Zum Abschluss ist die Reisegruppe ein zweites Mal zum Guano-Point gefahren, um dort im Schatten sitzend mit Blick auf die Felsformationen den Nachmittag ausklingen zu lassen (Empfindungen mindestens wie am 10.09.). Tagsüber herrschten noch erträgliche 90 ºF. Ein zweites Mal wird auf dem Platz bei Meadview übernachtet. Was uns betrübt,  sind die schlechten Nachrichten aus Deutschland: Was ist los mit den Preussen und was mit 96?