Broken Arrow

Donnerstag, 05.09.2013

Bei der Abfahrt zeigte das Thermometer nur 60 ºF, im Tagesverlauf wurden 104 ºF (!) erreicht. Auf einem Abstecher nach Süden führte die Fahrt, teils in Serpentinen, nach Sedona, einem kleinen Touristenort im Gebirge. Nach wieder einmal etwas mühseliger Suche nach einem Parkplatz für unseren RV buchten wir bei Pink Jeep Tours den zweistündigen Ausflug "Broken Arrow" zu einem nicht gerade günstigen Preis und dann ging es sofort los, sieben Personen plus Fahrer. Es ging über Stock und Stein, durch Felsbetten auf schmalen Pfaden, mit 100 % Steigung und 100 % Neigung, zu phantastischen Ausblicken, die Walt Disney und andere in ihren Filmen verwandt haben. Der Fahrer hatte offensichtlich seinen Spaß am Fahren und zeigte, was man mit einem rosa Jeep alles anstellen kann. Er war nicht nur ein guter Fahrer, sondern auch ein lustiger Erzähler und machte seine Witzchen: die junge philippinische Kanadierin habe sich eine besonders anspruchsvolle Tour gewünscht, eigentlich habe er Höhenangst,  die Wacholderzweige würde man in der Gegend als Zahnbürsten verwenden, leider gehörten die Reservate den Indianern und weitere, über die die anderen Mitfahrenden lachen konnte, die wir aber nicht verstanden, was ihn bemerken ließ, es würde auch nichts ausmachen, denn dann würde er für uns mitlachen. Die Felsen leuchteten tiefrot, so dass Wissenschaftler schon von verrosteten Bergen gesprochen hätten. In der Tat stellt man sich die Berge in Arizona genauso vor. Da viele Canyons bei der Höhe über 2.000 mNN Wasser führen, sieht man auf vielen Photographien im unteren Drittel einen grünen Streifen, darüber das rote Gebirgsband und oben den blauen Himmel. Jedenfalls hat sich unsere Anzahl von Aufnahmen mit Gebirgsmotiven erheblich erhöht.          Südlich von Sedona ist eine kleine Kirche, die Chapel of the Holy Cross, in den Felsen gebaut. Wenn man auf einer Kirchenbank sitzt, schaut man durch eine hohe Glasfront auf die gegenüber liegende rote Gebirgswand, ein erhabener Anblick. Wir empfanden den Bau in der Felsenwand als störend.         Am Nachmittag kamen wir zum Montezuma Castle National Monument, einer Siedlung von Sinagua-Indianern, die ab 1100 n. Chr. für 300 Jahre am Beaver Creek ihre Wohnräume in den weichen weißen Kalkstein geschlagen haben. Ursprünglich glaubte man, es habe sich um eine Fluchtburg für Montezuma gehandelt, doch ist der mexikanische Herrscher nie so weit nach Norden gekommen. Bei allen Museen, Ausstellungen,  Monumenten und Parks ist es üblich, sich mit Namen und Herkunft in ein Gästebuch einzutragen. Direkt über unserem Eintrag standen zwei Namen aus München und darüber die eines Paares aus Paderborn.          Übernachtet wurde wieder in Flagstaff. Um 19 Uhr war es stockduster.