Die Bombe

Mittwoch, 28.08.2013

Vor dem Gang zum Frühstück wurde der Generator zum Aufladen der beiden Batteriesysteme eingeschaltet. Vielleicht lag es daran, dass der Motor beim Starten sofort ansprang. Dann ging der Abstecher nach Norden nach Los Alamos. Bei den meisten wird es klingeln, dass hier die erste Atombombe entwickelt worden ist. Im Bradbury Science Museum wird die Historie nacherzählt.  Ausgehend von Hitler und dem 2. WK, dem Schreiben Einsteins an Präsident Roosevelt, der Entscheidung für das Manhattan-Projekt, den unterschiedlichen Schwierigkeiten, dem Bau von Little Boy und Fat Man und schließlich den Abwürfen über den beiden japanischen Städten mit den bekannten Folgen. Immerhin informierte eine Tafel auch über die amerikanischen Stimmen gegen den Abwurf, wodurch viele Frauen und Kinder umkamen und dass der Krieg gegen Japan ohnehin kurz vor dem Sieg stand. Wenige Meilen weiter südlich lohnte sich der Besuch im Bandelier National Monument. Zunächst musste acht Meilen vor dem Eingang in einen Zubringerbus umgestiegen werden. In einem gewaltigen Canyon vulkanischen Ursprungs siedelten das Tyuonyi und das Ancestral Pueblo Volk, etwa ab 1200 n. Chr. für wenige hundert Jahre. Wie in Südfrankreich wurden Höhlen in den weichen Tuffstein geschlagen. Thoralf: Wie lautet noch einmal die genaue Bezeichnung für derartige Höhlenbewohner? Der Gang durch den Canyon mit Höhenwegen entlang der Wohnhöhlen während der heißen Frühnachmittagssonne, typisch für uns Deutsche, mag uns vielleicht noch einen Sonnenbrand beschert haben. Am entferntesten Punkt kamen wir mit einem jungen Paar ins Gespräch und die Frau wies darauf hin, dass der letzte Shuttle-Bus um 17 Uhr zurück führe, was uns nicht bewusst gewesen war oder was wir bei den Instruktionen vielleicht nicht verstanden hatten. Jedenfalls wären wir ohne diesen Hinweis in arge Verlegenheit geraten; so kamen wir aber sehr rechtzeitig zurück und mit dem letzten Bus zum immerhin 13 km entfernten Visitor Centrum, wo wir geparkt hatten. Auf der Rückfahrt wurde noch ein kurzer Stopp bei dem 10 Meilen nördlich von Santa Fe gelegenen Felsen des Pueblos de Tesuque eingelegt. Der Abend endete mit einem oppulenten Mal, bei dem wieder einmal ordentlich Geld "verbraten" wurde. Nicht weit von unserem Motel hatten wir nur ein ordentlich wirkendes Restaurant entdeckt. Es handelte sich um ein indisches Lokal, das mehrfach ausgezeichnet worden ist. Wir wählten Lentil-Suppe, Hühnchen-Curry, Lamm-Saagwala, Naan, Peas Pallao, Reispudding und Mangocreme und nahmen dazu eine Flasche kalifornischen Chardonnay. Von unserem Ober erfuhren wir, dass er ein Jahr in Hamburg verbracht hatte. Exzellent und piffsatt und unser Erbe bedeutsam geschmälert.