Dieses slide out

Sonntag, 01.09.2013

Morgens bei der Abfahrt trat wieder das alte Problem auf: das vordere slide out ließ sich nicht mehr einfahren und auch durch Drücken konnte es nicht dazu bewogen werden. Vielmehr stellte es sich etwas quer und ging weder vor noch zurück. Der Manager des Campingplatzes ließ sich dazu überreden,  für uns bei Ford anzurufen. Jetzt, um 9:15 Uhr, wissen wir noch nicht, wie es weitergeht und warten auf einen Rückruf. Hinzu kommt, dass heute Sonntag ist und morgen auch ein Feiertag, Labor Day.         10:15 Uhr: Der Platzmanager kommt mit seinem Handy in der Hand und versucht nach telefonischen Anweisungen eines Technikers, das slide out einzufahren. Nach mehreren Versuchen, bei denen es manchmal ordentlich knackt, ist das Ergebnis, dass das Teil fast vollständig draußen ist und die unteren Schienen etwas weiter innen als die oberen stehen, so dass das slide out schief am Wagen hängt. Nun sollen wir einen weiteren Rückruf abwarten. Uns schwant, dass wir eine weitere Nacht auf dem Platz verbringen müssen.        11:00 Uhr: Unerwartet schnell kommt ein Werkstattwagen der Firma Riverside Auto-Diesel aus Grants angefahren. Der junge Mechaniker versucht Verschiedenes, kann den Schaden aber nicht beheben und ruft bei Ford an, was weiter erfolgen soll. Wir warten mit ihm gemeinsam auf den Rückruf (11:20 Uhr).         11:30 Uhr: Von Ford wurde zurückgerufen und der Mechaniker angewiesen, das slice out unten anzuheben. Das wird gerade versucht.         12:15 Uhr: Das Seitenteil konnte eingefahren werden, bis auf 20 cm auf der einen Seite, aber damit können wir jetzt fahren. Wir sollen einen Rückruf bekommen, in welcher Werkstatt die Reparatur erfolgen kann.          Nachtrag am nächsten Tag, weil am Abend kein Internetzugang vorhanden war: Nach noch nicht einmal einer halben Stunde klingelte Birgits Handy während der Fahrt und es wurde die Adresse einer Werkstatt in Flagstaff mitgeteilt, wo wir am Freitag sind. Hoffentlich haben wir alles richtig verstanden und aufgeschrieben.          So kamen wir erst um 14 Uhr beim El Morro National Monument an, aber der Ranger beruhigte uns, dass auch die größtere Tour innerhalb von zwei Stunden zu absolvieren sei. "El Morro" heißt "die Mauer", und genauso tauchte der Felsen vor uns auf. Vorbei an einem Wasserbecken, an Petroglyphen (wenige), an Verewigungen  von spanischen Eroberern (ab 17. Jh.) und von Pionieren und Soldaten (19. Jh.) führte der Weg in Serpentinen, Puste kostend, hoch auf die Mesa, wo die Mühe mit einem phantastischen Blick in den Canyon und über das weite Land belohnt wurde. Am Ausgang trafen wir wieder auf "unseren" Ranger und bestätigten ihm, dass wir ziemlich genau zwei Stunden unterwegs waren.          Nur wenige Minuten später brach ein heftiger Gewitterregen los, unser erster Regen seit Chicago. Im Nassen erreichten wir in der Nähe einen RV-Park, wo wir ohne Reservierung bleiben konnten, schön unter vielen Bäumen, aber mit primitiven "restrooms" und ohne Abwasser- und ohne Internet-Anschluss. Der Platz verfügte auch nur über 30-Ampere-Stromanschlüsse. Inzwischen wussten wir, dass es Adapter gibt und fragten deswegen nach. Nach einigem Telefonieren konnte tatsächlich ein Adapter für uns aufgetrieben werden. Eigentlich kann man erwarten, dass der Vermieter unseres Wohnmobils einen derartigen Adapter mit ins Fahrzeug legt (kostet 20 $). Während am Tage Temperaturen von 94 ºF erreicht wurden, kühlte es sich in der Nacht auf 60 ºF ab.