Letzter Tag in San Fran

Samstag, 05.10.2013

Das Wetter ist beständig: nachts kühl und tagsüber sonnig. Heute soll es in den Lincoln Park gehen.          Mit MUNI-Bussen dauerte die Fahrt etwa eine Stunde, weil die Stadt so flach gebaut wurde und deswegen so ausgedehnt ist und weil es die San Francisconer versäumt haben, ein Metrosystem zu bauen. Das Hauptgebäude im Park ist der Palace of the Legion of Honor, ein beachtenswertes Museum mit Sammlungen, die reiche US-Amerikaner vor allem in Europa zusammengekauft und dem Museum übereignet haben. Besonders umfangreich ist die Rodin-Kollektion, dabei der Denker, Das Alter der Bronze und der Kuss. Aber auch die anderen Bereiche konnten sich sehen lassen, wie Gemälde von El Greco (St. Francis Venerating the Cruzifix und Johannes der Täufer), Rubens (The Tribute Money), van der Donk (Der Hochzeitsvertrag), Degas (Trotting Horse, eine leicht zu übersehende kleine Statue), Monet (The grand Canal und natürlich Water Lilies) und noch viele andere. Hingegen zeigten die ägyptischen und altgriechischen Museumsbereiche zwar exquisite Exponate, waren aber relativ klein, abgesehen von einer Porzellansammlung, dabei auch Stücke aus der Anfangszeit in Meißen. Nach dem Verlassen des Museums wurde nochmals ein Blick auf die goldene Torbrücke geworfen. Schließlich gehörte zum Lincoln-Park auch ein Mahnmal für die Holocaust-Opfer.  An der Bushaltestelle stellte sich uns Susan mit Handschlag vor, die deutsche Vorfahren hatte, als 19jährige 1968 in Madrid studierte, durch Europa getourt war und dabei auch eine Fahrt auf dem Rhein unternommen und einige deutsche Redewendungen parat hatte.         Im Hotel wurden anschließend die beiden großen Koffer gepackt, die bei Amtrak aufgegeben werden sollten, bzw. es wurden die Gegenstände separiert, die im kleinen Koffer auf die Zugfahrt mitgenommen werden müssen. Mit einer historischen MUNI-Straßenbahn wurden die Koffer zum Amtrak-Büro am Fährengebäude gebracht. Vorher war im Internet recherchiert worden, dass bis 22:45 Uhr geöffnet sein sollte, doch war das Büro bei der Ankunft um 18:30 Uhr verschlossen. Auf einem Zettel an der Tür war zu lesen, dass das Büro erst um 7:10 Uhr wieder geöffnet werden sollte, ohne nähere Begründung. Zum Glück lasen wir noch ein p.m. hinter der Uhrzeit, warteten etwa eine dreiviertel Stunde und konnten dann die Koffer durchgehend bis Chicago aufgeben.          Der Abend war warm und die Luft wehte lau. Mit leichter Bekleidung wurde Abschied aus San Fran außen in der Market-Bar, am Pier 1 am Beginn der Market-Straße, der diagonalen Hauptstraße, mit einem Cocktail genommen. Für Ronald: der weibliche Teil der Reisegruppe wählte einen Sparkling Hangar One, der männliche einen Fresh Fruit Tequila Mojito. Auf dem Rückweg ins Hotel wurde noch etwas Reiseproviant eingekauft. Übrigens waren in dieser Stadt besonders viele Bettler und heruntergekommene Menschen auffällig.