Zeitengeschichte

Mittwoch, 04.09.2013

Das frühe Aufstehen fällt uns nicht schwer, und das liegt an den Zeiten. In Neu Mexiko gilt genauso wie in Arizona die Mountain Standard Time MST, aber Arizona hat eine Sommerzeit eingeführt und Neu Mexiko nicht, also war die Uhr um eine Stunde zurückzustellen. Im Navajogebiet in Arizona gilt allerdings die MST ohne Sommerzeit, ist also mit der Zeit in Neu Mexiko identisch. In Kalifornien, unserem nächsten Bundesstaat, richtet man sich nach der Pacific Standard Time PST, die eine Stunde früher als die MST ist. Dennoch sind die Zeiten in Arizona (ohne Navajogebiet) mit MST und in Kalifornien mit PST identisch, denn in Kalifornien hat man sich gegen die Sommerzeit ausgesprochen.Jetzt ist es gegen 7 Uhr morgens (MST-Sommerzeit) und wir werden bald Holbrook verlassen.          Korrekturnachtrag: Im vorstehenden Text muss korrigiert werden, dass unser nächster Bundesstaat nicht Kalifornien, sondern Nevada sein wird, für das die PST wie in Kalifornien gilt. Ob es in Nevada eine Sommerzeit gibt, müssen wir noch eruieren.          Am Morgen erfolgte zunächst ein Besuch des Court-Hauses mit Museum in Holbrook, ein typisches Heimatmuseum für eine gute Stunde. Interessant war darin das Stadtgefängnis mit Zellen für vier Personen auf etwa fünf Quadratmetern. Der nächste Halt war in Winslow mit der berühmten Ecke, wo man steht (wer nicht Bescheid weiß, bitte den Song der Eagles hören). Eine Mitreisende verweigerte den Besuch des Old Trail Museums Winslow und wollte lieber gleich weiter zum Meteorkrater, dem Höhepunkt des heutigen Tages. Vor etwa 50.000 Jahren, also gar nicht so lange her, schlug hier ein Meteor mit 25 bis 30 m Durchmesser ein, wovon 80 % beim Einschlag verdampften. Der heutige Krater ist nahezu kreisrund mit 1.250 m Durchmesser und 175 m tief; er gilt als der weltweit am besten erhaltene Meteorkrater. Bis vor 100 Jahren hielt man ihn für einen Vulkankrater, bis ein Bergbauingenieur gegen den Widerstand fast aller Wissenschaftler seine Theorie von einem Meteorkrater jahrelang hartnäckig verfolgte. Dieser Daniel Horeau Barringer gilt als Vater der Meteoritenkunde und der Meteorkrater wird auch als Barringer-Krater bezeichnet. Später hat Dr. Eugene Shoemaker den Meteoreinschlag in seiner Dissertation nachgewiesen. Die Reisegruppe konnte an einer Sonderführung zum Kraterrand teilnehmen und das astrogeologische Museum (das einzige seiner Art) und die Astronauten-Hall-of-Fame besuchen. In dem Krater haben alle Apollo-Astronauten geübt. Von einer Reiseteilnehmerin existieren sowohl Aufnahmen vom Kraterrand als auch vom Kratergrund.          Von der Route-map abweichend sind wir weiter als vorgesehen gefahren, weil wir nicht wissen, was uns am Freitag bei der Reparaturwerkstatt erwartet. Ein typisches Route 66-Motiv waren die "two arrows", zwei riesige Pfeile, wie aus dem All auf die Erde geschossen. Am Walnut Canyon kamen wir gegen 16 Uhr an, doch war es für einen Besuch zu spät,  denn der Park wird um 17 Uhr geschlossen. Also sind wir bis Flagstaff durchgefahren, wo wir auf dem KOA-Platz sofort unterkamen, sehr schön eng mit Pinien bestanden, in Tallage vor den San Francisco Mountains. Während am Tage bis 93 ºF herrschten, war es in Flagstaff gut 10 ºF kühler.