Die Straßen von San Francisco

Dienstag, 01.10.2013

Wer hat diese Serie damals nicht gesehen, mit dem knollennasigen Karl Malden und seinem toughem jungen Kollegen Michael Douglas? Der Tag begann aber nicht mit den Straßen von San Francisco, sondern mit der Fahrt vom "letztem" Campingplatz zur RV-Abgabe in San Leandro. Das Fahrzeug war betankt abzugeben, und gerade noch rechtzeitig wurde bei der zuerst angesteuerten Tankstelle erkannt, dass unter dem Dach nur 11" Höhe vorhanden waren, das Vehikel aber 12" benötigte. Also wurde an einer anderen Tankstelle, von denen es zahlreiche gab, vollgetankt. Vom Fahrzeugvermieter wurden die Reparaturkosten für die Treppenstufen des ersten Fahrzeugs nach Rücksprache mit einer höheren Instanz voll anerkannt. Für die Zeit mit dem beeinträchtigten vorderen Auszug gab es eine Entschädigung. Die Kosten für die Beseitigung der seitlichen Kratzer und die Erneuerung des Außenspiegels gingen zu unseren Lasten, auch das Strafmandat, dessen Begleichung aber der Vermieter übernahm. Und dann waren wir das Fahrzeug los. Kein Kapitän der Landstraße mehr, kein Wohn-, Schlafzimmer und keine Toilette mehr dabei, aber auch keine nervige Parkplatzsuche und keine knappen Fahrräume mehr. Ein junges deutsches Paar, das gerade seine mehrwöchige Fahrt startete, berichtete enttäuscht, dass alle Nationalparks wegen staatlicher Finanzierungsprobleme geschlossen worden seien und sie gar nicht wüssten, was sie jetzt unternehmen sollten. Zuerst sollte der Transfer von San Leandro zum Flughafen San Francisco erfolgen, dann hieß es, auf eigene Faust könne man vom Bahnhof in San Leandro mit einem Zug in die Stadtmitte von San Francisco gelangen, doch dann erklärte sich der Taxichauffeur bereit, uns nach dem Absetzen der anderen sechs Mitfahrenden zur Marketstreet in der Nähe unseres Hotels zu bringen. Das Metropolis-Hotel liegt sehr zentral. Das Einchecken war kein Problem, obwohl wir kein Voucher vorlegen konnten, das erst nach unserer Abreise mit der Post in Münster eingegangen war.        Der Nachmittag war sonnig warm, fast 80 ºF, und wurde zu einer ersten Erkundung genutzt. Es ging zum Union Square, durch den Financial District und das bunte China Town, durch die Lombard Street auf den Telegraph Hill mit dem Coit Tower, von wo man Alcatraz und in der Ferne die Golden Gate Bridge erkennen konnte, dann zu Fisherman's Wharf mit dem bekannten Pier 39. Die nördlichen Piers tragen ungerade Nummern, die südlichen gerade Nummern. Die Rückfahrt Richtung Hotel erfolgte in der alten Cable-Bahn. Dabei war uns vorher nicht bewusst gewesen, welch lautes Geräusch das in einem Hohlprofil gezogene Kabel erzeugt, und wie es nach verbranntem Eisen riecht, wenn der Waggon gebremst wird. Eine Reiseteilnehmerin hatte einige Probleme mit ihren Füßen.