Flowers in your Hair

Donnerstag, 03.10.2013

"Be sure to wear flowers in your hair." Der (!) Schlager der Hippie-Zeit von Scott McKanzie geht uns durch den Kopf, wenn wir durch die Straßen von San Francisco laufen, heute, am 60. Reisetag, zuerst zu einem Amtrak-Büro, wo die Fahrkarten für die Rückfahrt abgeholt werden sollen. Die originalen Fahrkarten liegen nämlich in Deutschland, weil sie erst nach der Abreise mit der Post zugestellt wurden.          Wieder einmal läuft so es nicht so wie geplant. Bei Amtrak gab es Fahrkarten nicht in drei Etappen, wie gebucht, sondern in vier Etappen. Die erste Etappe soll in Salt Lake City UT enden, wo der Zug nachts gegen drei Uhr eintrifft, und nicht in Glenwood Springs CO. Auf Nachfrage, warum die Fahrkarten so ausgestellt waren, stellte sich nach gewissen sprachlichen Verständigungsproblemen heraus, dass die Gleise auf einer Teilstrecke zwischen den beiden Orten bei einem Unwetter weggespült worden seien und wir deshalb - in Deutschland würde man von Schienenersatzverkehr reden - mit einem Bus diese zweite Etappe acht Stunden lang fahren müssten. Die Etappen von Glenwood Springs nach Denver (dritte Etappe) und von Denver nach Chicago (vierte Etappe) sollen planmäßig verlaufen. Auf Nachfrage soll es auch möglich sein, die beiden Koffer am Tag vor der Zugabfahrt an der Fährstation (Pier 1) aufzugeben, die dann aber bis Chicago durchgehen würden, und am Sonntag um 7:10 Uhr bei einer Amtrak-Busstation, die nur 400 m vom Hotel entfernt gelegen ist, zuzusteigen. Hoffentlich wurde alles richtig verstanden.  Wegen einer Entschädigung sollen wir uns mit dem Reisebüro in Deutschland in Verbindung setzen, bei dem wir die Amtrak-Fahrt gebucht haben, und zwar vor Fahrtantritt.         Danach wurde zuerst das sehr kleine Railway Station Museum besichtigt, das über die Entwicklung der elektrischen Straßenbahnen in "San Fran" (wie die Stadt hier genannt wird, nicht "Frisco") informiert. Der Weg führte weiter an den Piers entlang - am Pier 39 gab es Krabbenbrötchen - bis zum SF Maritime National Historical Parc, und wir ahnten es bereits und so war es dann auch: die Einrichtung war wie alle staatlichen Anlagen wegen der Finanzierungsprobleme geschlossen; diese dämlichen Politiker; jetzt bekamen sie auch nicht unser Eintrittsgeld.          Anschließend ging es bergauf, zu der am meisten photographierten Straße von SF, der Lombard Street mit ihren Serpentinen. Lange mag man zuschauen, wie sich die Autos, in den meisten sitzen wohl Touristen, sich durch die engen Kurven quälen. Einige Taxis waren erstaunlich schnell, wenn die Fahrbahn frei war.         Am Nachmittag war die letzte Station das historische Gebäude des Cable Car Museum. Abgesehen von den Exponaten, den Informationen über die Technik und der kleinen Photoausstellung über die Folgen des Erdbebens von 1906 begeisterte der Blick auf die Kabelantriebsräder der vier Linien. Und dann ermöglichte es uns die Betriebsleitung, bei der Instandsetzung eines Kabels zuzuschauen. Bei unserer Ankunft war das Antriebsrad der Powell-Mason-Linie noch in Betrieb, doch kurz danach geschah der Bruch. Etwa 15 Arbeiter, die mit der Erledigung dieser Aufgabe nicht ungeübt erschienen, waren damit beschäftigt, die beiden Kabelenden wieder zusammenzufügen, und das vor unseren Augen eine Etage höher. Das Ende der Reparaturarbeiten vermochten wir nicht abzuwarten, denn die Arbeit nahm etwa fünf Stunden Zeit in Anspruch. Jedenfalls war die Linie am Abend wieder in Betrieb.