Im Oktober ins Freibad

Montag, 07.10.2013

Die Nacht im Zug war grottig, laut und keine Erholung. Hinzu kam, dass gegen 3 Uhr in Salt Lake City umgestiegen werden musste. Wie bereits erwähnt, ist eine Teilstrecke der Gleise bei einem Unwetter weggespült worden. Das Amtrak-Personal empfanden wir wieder einmal als relativ unfreundlich. Etwa gegen 4 Uhr startete dann der Bus Richtung Denver, der uns bis Glenwood Springs, in der Nähe von Aspen gelegen, mitnahm. Die Fahrt ging auf großen Längen durch das Colorado-Tal, oft neben dem Fluss daher, mit schönem Blick auf die Einschnitte des Flusses. An unserem Tagesziel kamen wir mittags

gegen 12 Uhr an (nach insgesamt 29 Stunden Fahrt), wo für uns ein Zimmer reserviert war. Das Hotel, ein für US-amerikanische Verhältnisse historischer, ansehlicher Bau, war eine angenehme Überraschung, direkt gegenüber vom Amtrak-Bahnhof. Unser Raum, etwa 40 m2 groß,  mit zwei großen Betten (ein so genannter Double Queen Room), wies große, schallgedämmte Fenster auf, durch die wir den Colorado River und seine Hänge sahen. In allen Gängen und auch in unserem Zimmer waren alte Möbel aufgestellt.          Glenwood Springs ist wegen seiner Schwefelquelle berühmt. Sogar einer der beiden jungen Männer, mit denen wir am Vorabend im Zug gespeist hatten, kannte die Quelle und lobte sie sehr. Bereits 1880 hat ein findiger bzw. pfiffiger Anwohner das 50 ºC warme Schwefelwasser vulkanischen Ursprungs zum Trinken verkauft, das gegen alle möglichen Unpässlichkeiten helfen soll. Den Nachmittag verbrachten wir im Freibad, das von der Quelle gespeist wird. Das geschätzte 30 m auf 150 m große Becken ist mit Wasser gefüllt, das eine konstante Temperatur von 32 ºC aufweist. Die Lufttemperatur lag am frühen Nachmittag bei etwa 19 ºC, aber von der Sonne bestrahlte Flächen waren deutlich wärmer. In einem kleineren Becken war sogar eine Temperatur von 40 ºC eingestellt, worin Birgit  ihren Kreislauf aber nach kurzer Zeit als zu sehr belastet empfand. Nicht nur das angenehme Wasser begeisterte, sondern auch der Blick ringsum auf die bewachsenen Hänge des Colorado River, einige Laubbäume herbstlich gefärbt,  eben der Indian Summer in Colorado. Alles in allem wurde der Nachmittag als eine Entschädigung für den Unbill der Busreise empfunden.          Für Ronald: Die Reisegruppe wählte vor dem Abendessen einen sehr geschätzten Upside Down Pineapple Martini und der Reiseleiter einen Canyon Margarita, außerdem ein Root-Bier aus der hauseigenen Brauerei, das ihm gar nicht mundete.